SammelSinn – in Museen & privat:
Der Herr der Dinge & seine Liebe zum Objekt
Ein Vortrag über Lust und Leidenschaft des Sammelns.
Mal sind es ganz banale Gegenstände, mal selbst erwählte Schätze. Ob Altes oder Neues, ob biografische Zeugnisse oder Briefmarken aus aller Welt - das Angebot an Sammelbarem scheint in unserer Kultur schier unbegrenzt.
Genau besehen sammelt hier fast jeder Mensch irgendwann irgendetwas. Und nicht nur Individuen frönen dieser Leidenschaft: Kollektive Sammelbedürfnisse werden in Museen, Archiven, Bibliotheken, Denkmalämter und anderen Einrichtungen organisiert.
Was nutzt es den Menschen, Dinge zu suchen, zu finden, zu erobern, zu besitzen, zu bewahren, zu ordnen und wieder neu zu sortieren? Was ist der Reiz an diesem ernsten Spiel, und welche Bedürfnisse kann es für Individuen und Gesellschaft erfüllen? Als Kulturwissenschaftlerin habe ich in verschiedenen Quellen Antworten auf diese Fragen gesucht: von Presseartikeln über Publikationen für und von Sammelnde/n bis zu wissenschaftlichen Texten.
Der Vortrag gab interessante Einblicke in Formen und Funktionen einer Leidenschaft: über richtige und falsche Sammler, das Sammeln als Sport und als Wissenschaft und über alles, was einen Sammler zum Herrn der Dinge macht, z. B.: Ehre und Pfuschen, Jagd und Abenteuer, Kapitalismus und Harmonie, Zugehörigkeit und Sexualität.
Er basierte auf meinen Studien und Erfahrungen als Kulturwissenschaftlerin im Museum. In Ausstellung, Publikationen und Lehraufträgen bin ich dem musealen und dem privaten Sammeln zusammen mit Kollegen auf den Grund gegangen.